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Seite:Meyers Universum 11. Band 1844.djvu/149

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CCCCLXXXXVI. Das alte Schloss Baden.




In den weiten Bereich der Parkanlagen, welche den berühmten Kurort Baden-Baden umgeben, gehört auch das alte Schloß Baden, der Ahnensitz des milden Regenten über eines der schönsten deutschen Länder. Ueber dem Thale, in welchem der Kurort sich bettet, liegt es auf halber Höhe einer bewaldeten Bergkuppe. Geebnete Pfade führen von allen Seiten zur Ruine, die auf schroffem Porphyrfels im Kreise vielhundertjähriger Bäume steht, von Epheu umgürtet und durch abgetragene Felsmassen und einen tiefen, jetzt verschütteten Graben von der Kette des Bergrückens geschieden. Neben dem Schlosse, auf einem Ruheplatze, überrascht durch eine lichte Waldöffnung eine heitere Aussicht in das Rheinthal nach den Vogesen.




CCCCLXXXXVII. Die Napoleonssäule auf dem Vendomeplatze in Paris.




Betrachtet man den verbannten Kaiser mit seinem Riesenherzen auf dem Fels von St. Helena, nachsinnend über das Schicksal der Welt, die ihn ausgestoßen; oder sieht man ihn in den Tagen seines Glücks, wie er mit seinen Legionen und Adlern die Welt durchzieht, über Völkernacken hinschreitet, Throne niederreißt, die Jahrtausenden widerstanden, und Throne da aufrichtet, wo keine gewesen; oder sieht man ihn als Triumphator heimkehren an der Spitze seiner Heere; oder umgeben von seinen Vasallen, den Königen und Fürsten, Kronen verleihend und Länder austheilend, als wäre es Spielzeug: – so muß man bekennen, etwas Dämonisches und Tragisches hat ein solcher Anblick. Er ruft das Alterthum zurück, die Szenen der ewigen Roma, die Triumphzüge der Cäsaren mit ihrem Gefolge überwundener Könige, die Großthaten Alexanders; er erinnert an den Marius auf Karthago’s Trümmern, an den Hannibal, der,