Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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der Insel tabotirt; daher erfüllte mich sein Anblick in einem solchen Augenblick mit einem wahren Sturm von Entzücken.
Karakoee stand nahe am Rande des Wassers, mit einer großen Rolle Baumwollenzeug in einem Arm und mit zwei bis drei Leinwandbeuteln mit Schießpulver in der einen Hand, während er in der andern Hand eine Muskete hielt, welche er verschiedenen der Häuptlinge anzubieten schien; sie aber wandten sich unwillig von dem Angebotenen ab und schienen über seine Gegenwart erzürnt zu sein, da sie ihm mit leidenschaftlichen Geberden befahlen, in sein Boot zurückzukehren und fortzurudern.
Aber der Kannaka ließ sich nicht irre machen und ich sah sogleich, daß er versuchte, meine Freiheit zu erkaufen. Durch diese Gedanken belebt, rief ich ihm laut zu, zu mir zu kommen, aber er antwortete in gebrochenem Englisch, daß die Eingebornen ihm gedroht hätten, ihn mit ihren Speeren zu durchbohren, wenn er sich mir nur einen Fuß breit nähere.
Mittlerweile schritt ich immer vorwärts, von einem dichten Gedränge von Wilden umgeben, deren mehrere die Hand auf meinen Schultern hatten und mehr als ein Wurfspieß war drohend auf mich gerichtet. Dennoch bemerkte ich deutlich, daß viele der mir am wenigsten freundlich Gesinnten unentschlossen und ängstlich aussahen.
Ich war noch etwa dreißig Ellen von Karakoee entfernt, als die Eingebornen meinem weitern Vorschreiten wehrten
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/237&oldid=- (Version vom 1.8.2018)