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Seite:M–h–s–nsche Geschichten.djvu/8

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mein Pferd in der Schlacht war mitten von einander geschossen worden, und daß itzt beym Saufen alles Wasser hinten wieder von ihm ausgeloffen war. Mein Pferd hatte seine Wunde in der Hitze selbst nicht gemerkt; ich kehrte nun schnell zurük, um es nicht ganz kalt werden zu lassen, und fand auch bald die andere dazu gehörige Hälfte. Junge Weidenbäume, die ich ausriß, halfen mir beide Theile gut zusammenfügen; einige Zweige davon verwuchsen mit dem Pferde, die andern schossen in die Höhe, und krümten sich von selbst oben zusammen, und machten eine Laube, die mir beym Reiten hernach immer Bedeckung und Schatten gab. Das Pferd ist itzt gestorben.


9) Nie hatt ich einen besern Windhund, als einen, der sehr alt bey mir ward, und eben nicht groß war. Er lief ganz bewundernswürdig, und zuletzt, weil ich ihn so sehr viel brauchte, lief er sich ordentlich die Beine weg, daß sie um ein gut Theil kürzer wurden. Seit der Zeit gebraucht’ ich ihn, wie Teckel (Dachshund), und hatt’ ihn so noch eine ganze Zeit.


10) Derselbe als er noch Windhund war, – es war eine Hündinn – lief einst ganz allein hinter einen Hasen, der mir sehr groß vorkam. Mein armes Thier jammerte mich, weil es schwanger war; doch ließ sie nichts im Laufen nach. Ich folgte zu Pferde nur langsam. Plötzlich hör’ ich ein Geklaff, wie von mehrern Hunden, aber so fein und schwach, daß ich nicht weiß, was ich draus machen soll.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: M–h–s–nsche Geschichten. In: Vade Mecum für lustige Leute, Theil 8 und Theil 9 . Berlin: o. V., 1781, 1783, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%E2%80%93h%E2%80%93s%E2%80%93nsche_Geschichten.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)