wird auch Jaguar oder Leopard – nicht zu verwechseln mit Hellebard – genannt. Ist das Thier im Leben ein Jaguar, so nennen die Kürschner sein Fell Pantherfell, ist es aber ein Panther oder Parder, so nennt man sein Fell Tigerfell. Schiller hat aus diesem Thiere und noch einigen anderen seinen Handschuh gemacht.
Die sogenannten wilden Thiere halten sich meistens in Afrika oder sonstigen einsamen Gegenden auf, und vertilgen sich zum größten Glücke gewöhnlich bald gegenseitig unter schreckbarem Gebrülle, wie zum Beispiele die Tiger und Hyänen. Sonderbar, aber angenehm für die Europäer ist es, daß sich dergleichen Thiere gewöhnlich bei den Mohren aufhalten, wogegen letztere dennoch niemals aus Schrecken blässer werden, sondern auch beim Anblicke der schrecklichsten Thiere schwarz bleiben. Das macht theils die Gewohnheit, theils die große Hitze, welche die äußere Hülle schwärzt, wie man auch beim gebrannten Kaffee wahrnimmt.
Franz Bonn: Lustige Naturgeschichte oder Zoologia comica. Braun & Schneider, München [1877], Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Naturgeschichte_oder_Zoologia_comica.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)