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Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/379

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202. Der tolle Wrangel.

1644. Als der kaiserliche General Gallas aus Holstein zurückgegangen, ist eine Münze gesehn, worauf zu lesen: „was Gallas in Holstein ausgerichtet.“ Es war aber die andere Seite gar glatt und leer.

Darauf ward Helm Wrangel, der tolle genannt, mit 10 Regimentern Schweden wieder hineincommandirt.

Dieser war ein Lübisch Kind und des Jägermeisters Sohn: wie er denn auch seinen Marsch mit etwa 100 Mann durch Lübeck nahm, über den Lohberg ritt, vor seines Vaters Behausung still hielt, demselben Guten Tag sagte, und alsbald wieder davon sprengte.


203. Menagieren und Changieren.

1650 kamen zu Lübeck die beiden Wörter auf: menagieren und changieren.

Das Menagieren ward mit den Hochzeiten angefangen. Vordem hatte man die großen Treckkösten, da man mit großer Gesellschaft umherzog; auch die großen Nachhochzeiten, da man des andern Abends Jungfern und Gesellen nebst den nächsten Anverwandten in den Tanz bat; die geringsten Leute aber hielten die Pfeiferhochzeit,

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/379&oldid=- (Version vom 1.8.2018)