was sie Willens; er aber in übergroßem Zorn läßt sie ergreifen, und weil sie gegen seinen Befehl in die Stadt gekommen, stäupen und mit Gewalt abermal fortbringen.
Wie das Mädchen nun bald darauf gestorben, hat sie ihm gewünscht, daß der Staupenschlag in sein Gesicht eingeprägt sein sollte immerdar, weil er sie so unnatürlich gepeinigt.
Seit der Zeit wurden in des Herrn Angesicht pickblaue und blutrothe Streifen gesehn, daß man Gottes Gericht wunderbarlich an ihm merken können; da er sich aber von einem geschickten Mahler abconterfeien lassen, sind nach seinem Tode auch auf dem Conterfei die Streifen zum Vorschein gekommen, und, was man auch dagegen gebraucht, nimmer verschwunden.
Solches sein Bild ist noch in der Marienkirche unweit der Kanzel zu schauen.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/371&oldid=- (Version vom 1.8.2018)