und den Leichenschmaus hielten, kam in der Nacht ein großer Sturm, der die Schiffe auf den Strand jagte; da verdarben von den Dänen das Admiralschiff Samson, der Unteradmiral Hannibal, der Crabate, Flores, Mauritius, Harkelos, Papegoye, Kokerhuek, die Sonne und Herrn Alf seine Pinke; von den Lübschen aber der Oberadmiral Morian, der Unteradmiral Josua, und ein Proviantschiff, das Meerweib; Herr Tinnappel selbst ertrank.
Aber der König und die Stadt ließen alsbald neue Schiffe bauen, darunter zwei von 800 Lasten auf der lübschen Lastadie, die als Admiräle dienen sollten; das Holz ließ der König aus des Abts von Reinfeld Waldung nehmen, welche von den Zimmerleuten tapfer gemustert ward.
Im Vorjahr 1567 war das Lübsche Schiff, der Adler, fertig. Die Länge betrug 112, die Breite 25, der Kiel 62 Ellen. Es ging 9 Ellen tief und hatte über Wasser noch 27 E. Höhe. Die Schanze war 36 E. hoch und hatte 6 Böden und 3 Gemächer. Der Hauptmast war 60 E. lang und 6 E. dick, die große Stange 30 E. lang, die große Raa 59 E., und waren 7 Marssen, aus denen man sich wehren konnte. Das große Tau war 24 Daumen dick, und 180 Faden lang; ihm folgten 6, die abwärts kleiner wurden. Das Pflichtanker wog 17 S, das andre 14, das dritte 12, das vierte 1½, und durch den großen Ring konnte man eine Hamburger Tonne
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/362&oldid=- (Version vom 1.8.2018)