Büchsenschütze hervor, sammelte was in den Häusern an Pulver zu finden war, und ließ in Eil Einem Rath ansagen. Da kam denn bald Kraut und Loth genug, samt etlichen großen Feldschlangen; denn in Lübeck hatte jede Straße ein eigen Geschütz gießen lassen. Der Morian brachte aber seins auf eine Seite, und so wurden die Schweden dermaßen abgewiesen, daß sie unverrichteter Sachen davon ziehen müssen.
Den 4. Juni danach trafen die Verbündeten den Schweden zwischen Fehmern und Buck. Der dänische Admiral, Herr Olof Trull, griff sogleich an, wiewohl ihn die lübschen Hauptleute warnten, daß er sich nicht verruchlosen sondern verharren sollte, bis die Schiffe alle zusammen wären; und daß thaten sie wohl dreimal. Aber Herr Olof war feurig, da er den Feind vor Augen sah; der hatte jedoch an seinem Admiral lange Bäume zu beiden Seiten ausgesteckt, daß man nicht entern sollte. Dazu krigte er durch eine Gewitterwolke den Luff; und auf dem dänischen Christoffer brach Feuer aus. So kamen sie wieder aus einander, Herr Olof ging nach Kopenhagen, um sein Schiff zu bessern; unterweges sprang ihm eine Wunde am Arm auf, und er blutete sich todt. Die andern Schiffe liefen dem Schweden bis gegen Abend nach; in der Nacht drehte sich der Wind, und alles ward zerstreut.
Indessen wurden die Flotten gestärkt: die Dänen
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/359&oldid=- (Version vom 1.8.2018)