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Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/323

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Doctor sah, daß er mit einem Schalk zu thun hatte, bedachte sich deßwegen nicht lange, sondern sprach: „mein Sohn, sobald der Apostel Petrus zu so gütigen und frommen Leuten kam, wie deine Herren zu Lübeck sind, ließen ihn dieselben auch dergestalt wieder gen Hause führen, wie jetzo mir geschieht: kam er aber zu so losen Knollen und Schälken wie du bist, so mußte er allewege wohl zu Fuß und allein wiederum nach Hause gehen.“


179. Herr Gottschalk Lunte.

1531. Als Herr Nicolas Bröms und Herr Harmen Plönnies heimlich aus der Stadt gezogen waren, weil sie die Lehre des Evangeliums nicht gutheißen wollen, ward von den verordneten Bürgern Herr Gottschalk Lunte, Ritter, zum Burgemeister erwählt. Dieser hat in der S. Ottilien- oder Tilgen-Straße in dem langen Hause gewohnt, daran viele Lampen geschildert und geschnitzt waren. Die Ursach davon war diese. Herr Gottschalk hatte, wie er zu Felde gedient, allemal in seinen Panieren oder auf seinem Gezelt eine brennende Lampe geführt. Nun begab es sich, daß einmal ein fremder Cavalier durch Lübeck reiste, der ebenmäßig eine Lampe im Kriege gebraucht.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/323&oldid=- (Version vom 1.8.2018)