Zum Inhalt springen

Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/31

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Orden der Kreuzherren den Anfang genommen, nachdem die Stadt erobert war. Den Bürgerkindern aber aus Lübeck und Bremen ist die Gerechtigkeit gegeben, daß, wenn sie inskünftige den Orden begehren würden, ihnen derselbige nicht geweigert und versagt sein, sondern daß man sie gleich den Edelleuten mit dem Kreuz und Schwert verehren sollte.


17. Herzog Heinrich’s Grabschrift.

1195 um Ostern ward Herzog Heinrich der Löw krank, und lag bis an S. Sirti Tag (6. Aug.), da er starb. Er ist in den Dom zu Braunschweig begraben, und ihm folgende Grabschrift gesetzt:

Herr Heinrich hin begraben liegt,
Der diese Kirche aufgericht’t.
Auch sein Gemahel tugendsam,
Den Armen mild, einfältig, fram,
Die schön Frau Mechtild zugenannt.
Des Königs Tochter von Engelland.
Der liebe Gott sie speise wohl
Mit seinen Engeln im Himmelssaal.
Ihr Sohn, Herr Otto, liegt dabei,
Mit Gold gekrönt ein König frei.
Der Würmer Atzung ist der Held,
Das ist der Ausgang aller Welt.
Zu einer Braut ward ihm zu Lohn
König Philippi Tochter schön:
Die vorhin war ein Röslein fein,
Die muß nun Staub und Asche sein.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)