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Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/300

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Ostern zu bleiben, und sein Urthel zu erwarten. Auf solches Erbieten hat Ein Rath ihm mit Bewilligung der Ritter den Handschlag abgenommen, und sind die Beiden davongezogen.

Als aber sein Proceß nicht verfolgt wurde, haben ihn die Kaufleute, welche nach Schweden handelten, durch einen kühnen Schiffer, Henrich Möller, unvermerkt wieder nach Schweden bringen lassen.


171. Lübeck ein kleines Städtlein.

1521. Als König Christiern die Stadt Stockholm in Schweden durch Vergleich gewonnen, und auf das höchste beschworen, daß er nur mit einem Fähnlein Knechte einrücken wollte: nahm er doch deren 8, führte aber nur ein Fähnlein öffentlich; die andern ließ er von einem Soldaten aufgewickelt hintennach tragen. Er ging bei dem Burgemeister Görries Holste zur Herberge; wie er aber ins Haus getreten, sprach er: „nun haben Wir, wonach Uns verlangt, nun treten Wir zu Lübeck aus dem Holstenthor ins Burgthor.“ Und wie er am Kaminfeuer gestanden, sprach er zu Bischof Dietrich und Andern: „er könne sich dessen alles doch so lange nicht recht erfreuen, als er nicht wirklich ein Herr und Besitzer der Stadt Lübeck wäre.“

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)