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Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/298

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Nach diesem allen ist man in des Raths Weinkeller gezogen, wo ein neues Bankett angerichtet war, das die ganze Nacht bis 4 Uhr Morgens gewährt.

Von diesem fröhlichen Fürsten soll der Spruch stammen, der im Keller im Kamin zu lesen:

Mannich Man lût singet
Wen me em de Brût bringet.
Wüßte hê wat men em brochte,
Dat hê wol lêver wênen mochte.


170. Gustav Wasa.

Im Jahre 1519 den letzten September ist Gustav Wasa, nachmals König von Schweden, zu Lübeck angekommen. Er war Einer von denen, welche König Christiern gegen seine Zusage aus Schweden geführt und in Dännemark gefänglich halten lassen. Der König hatte ihn dem Ritter Erik Erikson in Jütland befohlen, welcher seinen Gefangenen auf Handschlag und Ritterwort frei herumgehen ließ. Dieser aber ersah sich seine Gelegenheit und machte sich unsichtbar, thät Bauerkleider an und kam mit einem Ochsentreiberstecken nach Lübeck. Da am Abend spät das Thor schon geschlossen war, blieb er mit anderen Ochsentreibern vor dem Holstenthor in einem

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/298&oldid=- (Version vom 1.8.2018)