Auf dieß Versprechen sind beide Renner den andern Tag zur Bahn gekommen, und ist der Herr von dem Junker Darsau so geringschätzig heruntergestoßen, daß sich dessen alle Zuseher verwundert haben.
Hierauf hat der Fürst den Junker Darsau zu Gast geladen, und ihm ein besonderes Abzeichen gegeben, welches er zum Ehrengedächtniß zeitlebens führen sollte: nämlich einen Stegereif, mit einem Fuße durch den Steigbügel, und einen Nagel durch den Fuß; – zum Zeichen, als wäre er drin vernagelt, und niemals aus dem Sattel gehoben worden.
Junker Darsau hat bald hernach dieß Signum auf einen steinernen Beischlag hauen lassen, zum Gedächtniß seiner Nachkommen. Es war vordem in der Engelsgrube hinuntergehend rechter Hand zwischen zwei Gängen, die hinter Darsauen Haus lagen, zu sehn.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)