„Die Theilung muss leider, mein Prinz! unterbleiben,“
Versetzt der Notar, „denn es steht in dem Schreiben:
An Thomas kein Pfennig, noch Pfenniges Werth!
Es lagerten Säcke voll Gold ihm im Keller,
Doch sah ich ihn nimmer verleihn einen Heller;
Nie half er dem Bruder … Was nützt ihm sein Geld,
Mein Alfred versteht zu genießen das Leben,
Doch Thomas alleinzig nach Golde zu streben;
Sein Bruder verschwendet, ein Sammler ist er -
Sei Thomas der Hüter denn, Alfred der Herr!
Mag Thomas zweitausend Dukaten erhalten,
Und Alfred genieße des Lebens Gewinn,
Des Vaters gedenkend, mit fröhlichem Sinn!“
So hatt’ es der König, der gute, beschlossen.
Prinz Thomas bewahrte und mehrte sein Geld,
Vom Vater zum Hüter der Schätze bestellt.
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/270&oldid=- (Version vom 1.8.2018)