Wohl strahlen dir nimmer, wie Alfred, die Augen,
Mein Thomas! doch mögen vortrefflich sie taugen,
Drei Schritt’ deinen Weg vor der Nase zu sehn.
Drum danke dem Himmel mit frommem Behagen,
Dass er dir den Schädel mit Brettern verschlagen;
Die Dummen sind mächtig, die Weisen nicht klug –
Besaß ich viel’ Länder und Gold auch im Leben,
Mehr hat die Natur dir, mein Thomas, gegeben:
Ein frostiges Herz und ein dumpfes Gehirn,
Und dick wie ein Blechschild die eherne Stirn.
Die Klage der Andern, sie wird dich nicht rühren.
Nur vorwärts! denn offen (du bebst nicht zurück!)
Steht jeglicher Pfad dir zu Reichthum und Glück.
Durch thörichten Leichtsinn hat Alfred gefehlet,
(„Wahrhaftig,“ sprach Alfred, „Papa ist gerecht,
Wenn just auch nicht höflich. Sein Spruch ist nicht schlecht.“)
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/268&oldid=- (Version vom 1.8.2018)