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Seite:Lieder und Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/241

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     Halb seufzend langte sie herab
Den Schrein mit schmucker Silberzier,
     Und mit gepresster Lippe gab

20
Sie stolz zurück die Briefe mir;

     Die Perlen auch, den Ring der Braut,
Den ich als Liebespfand verlieh –
     Auf todten Kindes Sächlein schaut
Ein Vater wohl, wie ich auf die!

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     Wie rings mich Lügenwerk umdroht,

Vernahm ich von ihr zürnend dort;
     Sie sprach, als sei ihr Lieben todt,
Doch Feuer glüht’ in meinem Wort.
     „Nichts mehr von Lieb’! Ihr führt uns an –

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Nie sollt ihr fürder blind mich schaun!

     Ich traue künftig nur dem Mann,
Dem Weibe darf man nicht vertraun!

     Verleumdung, Trug, der schnell zerstiebt,
(Der schlimmste noch ist Weibertrug!)

35
     Und du, die einst ich so geliebt,

Sind schuld an meines Lebens Fluch!“
     Ich sprach mit Seele, Kraft und Gluth,
Das Herz mit Angst erfüllt’ ich ihr – –
     Wie von dem Berg des Gießbachs Fluth,

40
Uns in die Arme stürzten wir!