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Die Briefe.
Still auf dem Thurm die Fahne stund,
Die Luft war finster, dumpf und schwer;
Ich schaute durch das Gitterrund,
Und sah den Altar kalt und leer.
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An meinem Fuss ein Bleigewicht,In meinem Haupt ein brennend Weh: –
„Altar, mein Jawort hörst du nicht,
Eh’ sich begegnen Stern und See!“
Ich summt’ ein bittres Lied, das schlimm
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Verhöhnte, was da gut und groß; Dann sahn wir uns in Zorn und Grimm,
Sahn uns, doch schien’s ein Abschied bloß.
Kalt war mein Gruss und schnöde gar,
Und sie, matt lächelnd, reglos blieb;
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Doch halb bewusstlos nahm ich wahr:Sie trug die Farben, die mir lieb.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/240&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/240&oldid=- (Version vom 1.8.2018)