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Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/93

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Abendmahl für die Kirche in Gatzen bei Groitzsch. Auch ist die Technik der transparenten Ölmalerei durch ihn künstlerisch für biblische Bilder verwertet worden. Für die Kirche der Diakonissenanstalt in Dresden malte er für Weihnachten 1875 die Geburt Christi und im folgenden Jahre zwei Bilder „Die Anbetung der heiligen drei Könige“ und die „Darstellung im Tempel“. Dadurch war die Anregung gegeben für den Cyklus der großen Weihnachtsbilder, welcher außer in Dresden in verschiedenen Städten Sachsens, sowie im Auslande gezeigt worden ist. Für diesen malte er nach eigener Komposition eine „Erwartung Christi“ und die „Darstellung im Tempel“. Auch das Krankenhaus Bethesda in der Lößnitz, sowie noch einige andere Anstalten besitzen von ihm transparente Weihnachtsgemälde. – Durch Illustrationen veranlaßt, hat er sich auch dem genrebildlichen Gebiete zugewendet. Ein größeres Bild dieser Art ist ein Erntezug, das sich jetzt auf der akademischen Ausstellung befindet.

Karl Gotthelf Stiehler,[1] Bildhauer hier, gestorben am 5. Oktober 1778.

Ludwig Sturm[2] stammt aus Bamberg, wo er am 18. November 1844 geboren wurde. Sein Vater war daselbst Maler. Die erste künstlerische Ausbildung erhielt er in dem berühmten Schmidtschen Institut für Porzellanmalerei in Bamberg. Dann besuchte er die Akademie in München, wo er in den Ateliers der Professoren Strähuber und Otto malte. Auf der Dresdner Akademie bildete er sich als Porträtmaler weiter aus. Seine Studien wurden mehrfach durch die Feldzüge 1866 und 1870 unterbrochen. In letzterem erhielt er in der Schlacht bei Beaumont für eine hervorragende Waffenthat das Ludwigskreuz. Nach seiner Verheiratung lebte er in Dresden als gesuchter Porträtmaler, bis er 1880 von der Regierung als Malervorsteher an die hiesige Manufaktur berufen wurde. Um die Malerei an derselben hat er sich große, allgemein anerkannte Verdienste erworben. Unter seinen neueren Schöpfungen sind besonders die von dem verstorbenen König Ludwig von Herrenchiemsee bestellten Malereien hervorzuheben. Die meisten seiner Bilder sind in Privatbesitz.

Johann Samuel Friedrich Tännichen,[3] Sohn eines Gerichts- und Wirtschaftsverwalters in Zschochau, war Kunstmaler an der Manufaktur um 1750.


  1. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J.
  2. Nach eigenen Mitteilungen des Künstlers.
  3. Trauregister 1747. S. 331.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/93&oldid=- (Version vom 14.1.2025)