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Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/68

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Salon ausgestellte Kolossalbüste des Kurfürsten Friedrich August Erwähnung, sowie die meisterhaft ausgeführte Muse der Verschwiegenheit 1807. Seit 1795 war Matthäi Inspektor der Sammlung der Mengs’schen Gipsabgüsse und veröffentlichte als solcher: Verzeichnis der im Königl. Sächs. Mengs’schen Museum enthaltenen antiken und modernen Kunstwerke in Gips. Dresden. 1831. Er hinterließ bei seinem Tode – 4. April 1832 – drei Söhne, sämtlich namhafte Künstler. Der älteste derselben war

Johann Friedrich Matthäi;[1] dieser ist am 3. März 1777 in Meißen geboren. Er widmete sich der Historienmalerei und erhielt schon in seinem 14. Lebensjahre einen akademischen Preis in Dresden. 1794 stellte er sein erstes größeres Gemälde aus „Die Eroberung von Fidenä“, was aber nicht besonders günstig beurteilt wurde. Zwei Jahre darnach wurde er als Pensionär der Akademie aufgenommen. Da er sich durch die Richtung des Direktor Casanova, dessen Schüler er war, nicht befriedigt fühlte, wendete er sich mit Unterstützung der Akademie nach Wien, wo er fünf Jahre unter Fügers Leitung studierte. Von dort aus sendete er ein lebensgroßes Bild des „Kastor und Pollux“, das im Salon zu Berlin großen Beifall erhielt. Von 1802–1808 lebte er in Italien, zunächst in Florenz. Daselbst vollendete er sein Aufsehen erregendes Gemälde „Die Ermordung des Aegisthus“, für welches ihn die Florentiner Akademie zum Ehrenprofessor ernannte. Dasselbe befindet sich jetzt in der Königl. Galerie in Dresden. Ebenso erhielt er 1803 aus der Hand der Königin die große goldne Medaille derselben Akademie für eine in zwei Stunden gefertigte Preiszeichnung, welche die Sibylle darstellte, wie sie dem Aeneas den goldenen Zweig übergibt. 1805 beschickte er den Dresdner Salon mit einem


  1. Taufregister der Stadtkirche z. g. J. Meusel, Neues Museum 1794. 3. Stück. S. 268. Derselbe, Archiv für Künstler und Kunstfreunde 1805. 1, 133. 155 u. f. 2, 4. Meusel, Künstlerlexikon 2, 19. Füßli, Künstlerlexikon 1, 799 (berücksichtigt die Zeitungsliteratur). Cottasches Kunstblatt 1822. S. 372. 1834. S. 196. 392. 1843. S. 287. Nagler, Künstlerlexikon 8, 449 u. f. Cottasches Kunstblatt 1846 S 10 u. f. (Nekrolog von Th. v. Oër, dessen am Grabe gehaltene Rede auch besonders gedruckt erschien). Neuer Nekrolog der Deutschen 1845. S. 814 u. f. Leipziger Zeitung 1845. Oktober. Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst 1841. 3, 221. Hagen, die deutsche Kunst in unserm Jahrhundert 1857, 1, 87. 91. 114.[WS 1] 2, 5. Müller, die Künstler aller Zeiten und Völker 3, 46. Oppermann, Rietschel S. 88. v. Biedermann, Goethe und Dresden 1875. S. 111. 134. Jugenderinnerungen eines alten Mannes. S. 482 u. f. Allgemeine deutsche Biographie 20, 606. Mitteilungen des Herrn Galerieinspektor Müller in Dresden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. nicht lesbare Ziffer am Original ermittelt
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/68&oldid=- (Version vom 18.12.2024)