Von seinen Porträts ist das des Kapellmeisters Naumann, nach Seydelmann gestochen, bemerkenswert. Er starb nach 1828 wohl in Dresden.
Karl Gustav Jährig,[1] geb. den 12. August 1819 zu Meißen. Sein Vater war daselbst Wundarzt und Geburtshelfer. Den ersten Zeichenunterricht erhielt er in der Kunstschule der Manufaktur unter Ludwig Richter, Scheinert und Schaufuß. Er sollte anfangs Kaufmann werden, aber wegen seiner Schwerhörigkeit mußte er die Lehre unterbrechen. Der Vater brachte ihn zu einem Drechsler nach Großenhain, bei dem er vier Jahre lernte; darauf wanderte er zwei Jahre, besonders in Ungarn. Nach der Rückkehr nahm er den Zeichenunterricht wieder auf und besuchte seit 1840 die Akademie in Dresden. Nachmals erlernte er noch die Lithographie und arbeitete lange Zeit bei Hanfstängel an den von diesem herausgegebenen Bildwerken der Dresdner Galerie. Nach Beendigung derselben kopierte er meist; neuerdings hat er eine Anstellung im Kupferstichkabinet zu Dresden gefunden.
Hermann Richard Jährig,[2] Sohn des Bossierers Jährig an der Manufaktur, geb. zu Meißen den 14. November 1859, hat sich auf der Akademie zu Dresden als Porträtmaler ausgebildet und lebt gegenwärtig daselbst.
Christian Gottfried Jüchzer (Jüchtzger),[3] geboren zu Meißen den 12. Juni 1752; der Vater war Porzellanmaler. Er bildete sich unter Kändler als Bildhauer, war Mitglied der Dresdner Kunstakademie und seit 1769 an der Manufaktur zunächst Modellbossierer, dann Vorsteher des weißen Korps und Modellmeister. Auf der Dresdner Kunstausstellung 1785 stellte er drei Grazien, nach Schenaus Zeichnung en biscuit modelliert, aus; ebenda 1786 schöne Porzellangruppen und 1800 zwei Figuren in Porzellan: den Läufer vom Kapitol und das Florentiner Mädchen mit Knochen spielend. Er starb am 7. März 1812.
Christian Friedrich Jüchzer,[4] Sohn des vorigen, geb. den 7. Januar 1786 in Meißen, wurde unter Professor Schuberts Leitung Porträtmaler und lebte in Dresden.
- ↑ Nach eigenen Mitteilungen des Herrn Jährig.
- ↑ Taufregister der Stadtkirche z. g. J.
- ↑ Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95. Hasche, Magazin 2, 234. 3, 182. 4, 185. Teutsche Kunstblätter 3, 34. Füßli, Künstlerlexikon (Zusätze) 1, 606. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J.
- ↑ Taufbuch der Stadtkirche z. g. J. Haymann, Dresdens Schriftsteller und Künstler 1809. S. 398.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/48&oldid=- (Version vom 22.1.2025)