zuerst von Wittig. Er schlug vor, ihr den Schild des Mars in die Hände zu geben, des Gottes, den sie durch ihre Schönheit besiegt hat und in dessen Waffe, der Trophäe ihres Sieges, sie ihr Spiegelbild mit Wohlgefallen betrachtet. Die Wittigsche Ergänzung fand allseitige Anerkennung. Außer dieser interessanten Arbeit vollendete er für eine Schloßkapelle das Modell zu einem Grabdenkmal für einen jungen in den Befreiungskriegen gefallenen Helden. Nach 1870 sind noch folgende Werke Wittigs zu erwähnen: das Relief für das Frontispiz des Stadttheaters in Riga, die Statue der Himmelskunde für das Universitätsgebäude in Königsberg, die Statue des Descartes für die Akademie in Pest, das Standbild des Asmus Carstens für die Säulenhalle des alten Museums in Berlin (1877), die Statuen des Petrus und Paulus für eine altchristliche Kirche (1878), zwei Karyatiden für das Hauptportal des neuen Akademiegebäudes in Düsseldorf (1882). – Vielfache äußere Auszeichnungen sind dem berühmten Künstler geworden; u. a. erhielt er den roten Adlerorden vierter und dritter Klasse mit der Schleife, das Ritterkreuz I. Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen, die goldene Medaille der Berliner akademischen Ausstellung, die Medaille für Kunst von der Wiener Weltausstellung 1873; der Ehrenmitgliedschaft der Bildhauerakademie in Carrara ist schon gedacht.
Johann Friedrich Wolff,[1] Kunstmaler an der Manufaktur, gest. den 29. Mai 1751.
Heinrich August Wolf,[2] Kunstmaler, kam 1758 an die Manufaktur und starb den 5. November 1805.
Johann Ernst Zieger,[3] Sohn eines Kutschers in Meißen, geb. den 24. Juni 1762, bildete sich seit 1781 an der Kunstschule der Manufaktur zum Figurenmaler aus, wurde 1798 Malervorsteher, als solcher pensioniert und starb erblindet am 5. April 1844.
Meine in der Einleitung ausgesprochene Vermutung, Philipp Daniel Lippert sei nicht in Meißen, sondern in Dresden geboren, findet, wie ich nachträglich sehe, ihre Bestätigung in einem Aufsatze über Lippert in der Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 1786. 32. Bd. S. 22 u. f.; darnach ist er am 29. September 1702 in Dresden geboren.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/102&oldid=- (Version vom 25.1.2025)