Ludwig August Theodor Holscher: Kurze Topographie und Geschichte der Kreis-Stadt Rothenburg in der Preuß. Ober-Lausitz | |
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Kiese. Die gegenwärtigen Mitglieder des Collegiums der Stadtverordneten sind bereits oben genannt.
Verschiedene Verwaltungszweige der Stadtangelegenheiten sind verschiedenen Deputationen überwiesen, so das Schul-, Bau-, Kämmerei-, Einquartierungs-, Polizei- und Armenwesen, durch welche Theilung und Sonderung der einzelnen Geschäftszweige das Ganze an Ordnung, Regelmäßigkeit und Zweckmäßigkeit gewinnt.
Als ersten Herrn in Rothenburg haben wir wohl den dem Namen nach unbekannten deutschen Edeln oder Ritter anzusehen, welcher mit seiner Kriegerschaar das Neißthal hinabziehend, die Burg Rothenburg anlegte. Ob und wann er von einem Herzoge von Böhmen, als Landesherrn des Neißkreises, mit Rothenburg, Stadt und Schloß und sonstigen Gütern und Gerechtsamen belehnt worden ist, und ob er dann von dem Schlosse den Namen „von Rothenburg“ angenommen habe, darüber fehlt es an Nachrichten. Wenigstens finden wir später eine Familie von Rothenburg als Besitzer von Schloß, Stadt und Umgegend, der wir keinen andern Ursprung mit Wahrscheinlichkeit nachweisen können. Denn es ist unnöthig, anzunehmen, unsere Rothenburge stammten von der Thüringischen Familie gleiches Namens, oder gar von den Grafen von Rothenburg an der Tauber her. Unsere Familie von Rothenburg, welche mit der schlesischen
Ludwig August Theodor Holscher: Kurze Topographie und Geschichte der Kreis-Stadt Rothenburg in der Preuß. Ober-Lausitz. Gocksch & Hentschel, Rothenburg O./L. 1844, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Topographie_und_Geschichte_der_Kreis-Stadt_Rothenburg.djvu/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)