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Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/202

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Das Apogeum sei , das Perigeum , — und mögen die mittleren erscheinenden Orte sein. Es ist offenbar, dass der Aussenwinkel die gleichmässige, der innere Winkel die erscheinende Bewegung bezeichnet, und der Unterschied beider der Winkel ist. Ich behaupte, dass kein grösserer Peripheriewinkel als die beiden bei und , über der Linie construirt werden kann. Man nehme vor und hinter die Punkte und an, ziehe , , und , , . Da nun dem Mittelpunkte näher und also grösser ist als , so ist Winkel grösser als . Gleich sind aber die Winkel und , weil und gleiche Schenkel sind. Deshalb ist auch der Winkel , welcher gleich ist, grösser als der Winkel . Ebenso ist auch grösser als . Der Winkel ist grösser als , der ganze ist aber gleich dem ganzen , weil und gleich sind, der Rest also , welcher gleich , muss also auch grösser sein, als . Es kann daher nirgend über der Linie ein grösserer Winkel als in den Punkten und construirt werden. Folglich findet die grösste Differenz der gleichmässigen und erscheinenden Bewegung in dem mittleren Orte zwischen dem Apogeum und Perigeum statt.

Capitel 16.
Ueber die erscheinende Ungleichmässigkeit der Sonne.

Dies ist allgemein bewiesen, und es kann nicht nur den Erscheinungen der Sonne, sondern auch den Ungleichmässigkeiten anderer Gestirne angepasst werden. Jetzt wollen wir das behandeln, was der Sonne und der Erde eigenthümlich ist; und zwar zuerst das, was wir von Ptolemäus und anderen Früheren überliefert erhalten haben, darauf das, was uns die neuere Zeit und die Erfahrung gelehrt hat. Ptolemäus[1] fand, dass zwischen der Frühlingsnachtgleiche und der Sonnenwende 94½, zwischen der Sonnenwende und der Herbstnachtgleiche 92½ Tage lagen. Es war also nach Verhältniss der Zeit in dem ersten Zeiträume die mittlere gleichmässige Bewegung 93° 9′, im zweiten 91° 10′[2].

Der auf diese Weise eingetheilte Jahreskreis sei , dessen Mittelpunkt . Für den ersten Zeitraum werde gleich 93° 9′, für den zweiten gleich 91° 10′ genommen. Von aus erscheint die Sonne im Frühlingsnachtgleichenpunkte, von aus in der Sommersonnenwende, von aus im Herbstnachtgleichenpunkte, und endlich von aus in der Wintersonnenwende. Man ziehe und , diese mögen sich gegenseitig rechtwinklig in schneiden, wohin wir die Sonne versetzen. Weil nun der Bogen grösser ist

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [30] 177) Alm. III. 4.
  2. [30] 178) So liest die Säc.-Ausg. richtiger als die alten Drucke, welche 90° 11′ haben.