würdig empfangen, in den Gnaden bestehen und demnach das ewige Leben erhalten.
Aber den zarten Fronleichnam Christi würdig zu empfangen, dazu gehören drei Dinge.
Zu dem Ersten, daß der Mensch sich selbst, die Welt und alle Bosheit redlich überwunden habe; denn also steht geschrieben: Dem Ueberwinder werde ich geben das verborgene Himmelsbrod.
Zum Andern, daß der Mensch in Gott verwandelt sei, also daß seine Begierde und all sein Wille in Gott allein stehe.
Zum Dritten, daß der Mensch nur ein Schein hier sei in dieser Welt; aber mit Gott soll er ganz und gar Eins sein; wie das Brod nur ein Schein ist, wenn die heilige Wandlung vor sich gegangen.
Hier spricht Albertus Magnus, der selige Lehrer, daß in der Messe sechs Dinge von Christo sind, der Leichnam, das Fleisch, das Blut, die Seele, der Geist und die Gottheit. Durch den Leichnam sind wir seine Glieder, von seinem Fleisch haben wir die natürliche Kraft, von seinem Blut die Erlösung, von der Seele die Erfüllung der Gnaden, von dem Geist das beschauliche Leben, und von der Gottheit den ewigen Frieden. Also werden wir theilhaftig alles des Gutes, das in Christo ist.
Zum Andern sind bei der heiligen Messe gegenwärtig die seligen Seelen, wie St. Augustinus
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/34&oldid=- (Version vom 1.8.2018)