Alle schreien:
Um dieß nit viel bekümm’re dich!
Die jetzig Welt weiß z’ schicken sich
In vielerlei Begehren.
Pilatus.
Ich thu’ zu Lieb ihr Herren euch
Mehr, als erlaubt mein G’wissen.
O harte Richtersbissen!
Doch sei es: Euer Will’ gescheh’,
Weil ihr nit nach wollt’ geben!
Man geißle ihn! Doch daß ich seh,
Judenhauptmann.
Ich werd’ betreiben d’ Sach so wohl,
Als wenn’s schon wär’ geschehen,
Man wird g’wiß, eh’ man’s hoffen soll,
Ihn recht gegeißelt sehen.
Aminadab.
Wir wollen dich so zahlen,
Daß man an dir kein Plätzlein find’,
So nit mit Blut gemalen.
Pilatus.
Verfahr’n mit ihm, wie’s euch beliebt,
Doch daß nichts Böses ihr verübt,
Bei euch wohl überleget!
Achim kommt mit einem Arm voll Ruthen und Geißeln, und spricht:
Ruthen, Geißeln bring’ ich euch hier,
Thut ihne nur brav streichen!
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/251&oldid=- (Version vom 1.8.2018)