Er hatte zum Apostel mich
Ach da hab ihn verkaufet ich –
Wie grob hab’ ich gefehlet!
Er hat mir Alles anvertraut,
Mir Alles übergeben!
Ob ich nichts schob daneben!
Was Er mir that, nur Gutthat war,
Ich muß, was wahr, bekennen.
Er wollt’ mich größten Schelm sogar
Und ich! – durch einen falschen Kuß –
O ärgerliche Thaten!
Und ich! – O Gmüthes Finsternuß! –
Hab boshaft ihn verrathen!
Kann Alles dieß erzwingen!
Da doch sollt’ selbst ein Marmelstein
Von Leid und Schmerz zerspringen!
Komm nur, o Strick! ein Ende mach’
Ich will mich der gerechten Rach
Verzweiflungsvoll ergeben!
O daß ich! – ich sag’s frei und rund! –
Nie wär’ geboren worden!
Nit auf die Höllenpforten!
Kommt nur, ihr Teufel! kommt geschwind!
Was wollt ihr lang verweilen?
Wie billig den Verdienst der Sünd
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/233&oldid=- (Version vom 1.8.2018)