Psolomas.
Er zog das Volk durch List an sich
Und wider d’ Obrigkeiten
Zu setzen sich, boshaftiglich
Hat er’s g’lehrt aller Zeiten.
Ismael.
Ja wider Kaisers Ehre;
Und einmal fehlt’ es kaum ein Haar,
Gekrönt er worden wäre.
Pilatus spricht zum schweigenden Christus:
Die Klagen hast du angehört,
Gib’ Antwort! Hast du falsch gelehrt,
Und Aufruhr woll’n erregen?
Ist’s wahr, daß du verboten hast,
Den Zins dem Kaiser z’ geben.
Und kosten könnt’s das Leben.
Alle schreien:
Ja wir bezeugen Alles dieß
Ohn’ Skrupel, ohn’ Beschwerden;
Darum ganz billig und gewiß
Pilatus.
Du siehst, wie schlecht es steht um dich,
Nur Ich kann dich erretten.
Darum bekenn’ als gütiglich,
Laß dich dazu nit nöthen!
Pilatus wartet eine Zeitlang auf Antwort. Dann spricht er weiter zu Christus:
Ich muß dich ferner fragen,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/228&oldid=- (Version vom 1.8.2018)