Daß Jesu sie sollt’ büßen.
Er wollte sie erhaschen.
Aus Geiz hat er das Geld begehrt,
Zu schieben in die Taschen.
Verdient wohl ein so schlechter Mann,
Da man von Jesu sagen kann,
Daß heilig sei sein Leben?
Ihr wollt verdammen einen Mann,
Von dem die Unschuld zeuget;
So bin ich überzeuget.
Mein’ Meinung ist, ich halt’s für gut,
Man lasse ihn jetzt gehen;
Man schone das unschuldig Blut,
Caiphas.
Was? Was? – Auch du bist aus der Zahl,
Die nicht mit uns so denken?
Du schützest Jesum abermal?
Sein List thut dich nicht kränken?
Sich freventlich gemachet.
Weißt nit, daß er dem G’setz spricht Hohn,
Die Obrigkeit verlachet?
Weißt nit, daß er all’ Lasterthat
Wer so viel Schlecht’s begangen hat,
Der werd’ nit mehr geduldet.
Annas.
Ja wohl! Sie haben Recht, Herr Schwäher,
Ich kann es nit ertragen,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)