Jetzt bin selbst Derjenig g’wesen,
Nun will ich in dreien Tagen
Nehmen weder Speis noch Trank,
Sondern weinen, trauern, klagen,
Weil mein Seel ist ganz todtkrank.
Heiße Zähr’, ganz Wassergüß,
Will mir richten rechte Laugen,
Daß ich meinen Fehler büß!
Hier kniet Petrus nieder und spricht:
O Lamm Gottes! Der Welt Sünden
Wollt’st mich gnädig auch entbinden,
Da ein großer Sünder bin.
Ach erleucht mit Gnadenstrahlen
Seel’ mir und betrübtes Herz,
Wahre Reu und bittern Schmerz!
Ach laß mich doch nit verderben,
Willst ja nit des Sünders Tod!
Sondern laß mich Heil erwerben,
Straf’ mich nit nach mein’m Verbrechen
In dem Zorn und G’rechtigkeit;
Ach thu dich an mir nit rächen,
Sondern zeig Barmherzigkeit!
Nachlaß haben in der Zeit,
Bei dir Jesus Hoffnung finden
In der Buß zur Seligkeit!
Nun wird die Vorstellung für heute geschlossen.
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/203&oldid=- (Version vom 1.8.2018)