Petrus geht bei dem mittlern kleinen Pavillon heraus, sprechend:
Ach Petre! ach was hast gethan,
Daß solch groß Sünd begangen!
Dein Meister dich gleich g’sehen an,
Da er dort stund gefangen.
Mit einem Menschen z’ sprechen.
Ich förchte, Gott werd solch Untreu
An mir ganz grimmig rächen.
Jesum dreimal verläugnet hab,
Ja bringt mich vor der Zeit ins Grab
Wird mich alsbald entseelen.
O Spott! o Schand! zuvor woll’st geh’n
Mit ihm in Tod und Streiten!
Daß seist aus dessen Leuten.
Ach Hahneng’schrei, ach Hahneng’schrei
Werd deiner ewig denken,
Daß mir vorg’rupft hast mein Untreu,
Ach! wer wird meinen Augen geben
G’nug der Zähr’ und Wasser viel,
Daß ich bewein’ mein gottlos Leben
Heimlich und ganz in der Still.
Daß gemein das Sprichwort wahrhaft sei,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)