Johannes.
Wenn doch man es darf wissen.
Christus.
Der ist’s, Johannes, sei vergewisst,
Dem ich geb diesen Bissen.
Judas.
Sag’s Meister! wenn es dir gefällt,
Christus.
Du hast’s gesagt, d’rum thu’ nur bald,
Was du zu thun entschlossen.
Gwiß besser es dem Menschen wär,
Wenn er nit wär geboren;
Wenn er nit ging verloren.
Die Schrift doch muß erfüllet sein,
Der Hirt muß sein geschlagen,
Die Schaaf’ zerstreut, o große Pein!
Judas stiehlt sich heimlich fort, ein Teufel erscheint bei ihm und begleitet ihn. Christus spricht weiter zu den Jüngern:
Ihr All’ an mir werd’t ärgern euch,
Die Flucht ihr werdet nehmen;
Verlassen ihr mich allzugleich
Und meiner euch werdt schämen.
Des Todes Reich zernichtet,
Erstehen werd’ ich von dem Grab;
Auf dieses All euch richtet!
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)