Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Ein bekanntes englisches Rechtsverfahren bei gerichtlicher Bestimmung der Vaterschaft von unehelichen Geburten bietet den Stoff zu diesem Blatte, welches zu den frühesten Werken des Künstlers gehört. Wann Hogarth die Composition entwarf, läßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben; wahrscheinlich fällt dieselbe in diejenige Zeit, wo er noch als junger Mann für Buchhändler arbeitete. Das Blatt bot nämlich ein Titelkupfer zu Picart’s Ceremonies religieuses, T. IV., welches Werk, 1735 in Amsterdam gedruckt, eine Rüge über das hier dargestellte Verfahren enthielt, wodurch der Meineid in mannigfachen Fällen erleichtert und sogar gewöhnlich wird. – Hogarth hat später das Blatt nicht wieder herausgegeben. Die Aechtheit ist jedoch unbezweifelt. Als Ireland seinen Commentar verfaßte, befand sich die Originalzeichnung im Besitze eines gewissen Whalley; wo sie seitdem hinkam, ist unbekannt.
Der Schauplatz ist das Zimmer eines Friedensrichters [Jusice of
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 709. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/828&oldid=- (Version vom 29.12.2019)