Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Hogarth’s Spott trifft auf diesem Blatte durchaus nicht die englischen Universitäten im Allgemeinen, sondern nur einen Theil der dort gehaltenen Vorlesungen, und die Zuhörer, welche dieselben besuchen. Nach altem Herkommen besteht nämlich noch in Oxford und Cambridge ein Lehrstuhl der Logik und Metaphysik, der in derselben Art einträglich ist, wie überhaupt alle Aemter, welche die Würdenträger der Hochkirche besitzen. Der Lehrstuhl ist somit immer gefüllt, der Hörsaal dagegen um so leerer, weil der Engländer in der Regel die philosophische Speculation mit allem, was daran hängt, entweder für Aufschneiderei oder für gehaltlosen Kram mit Worten hält. Hogarth wenigstens hegt sicherlich diese Meinung, wie man aus dem versammelten Auditorium, gewissermaßen der Quintessenz von Oxford, bemerkt, dessen Köpfe hinsichtlich des Ausdruckes wohl keines Commentars bedürfen. Wegen des genannten Stoffes möchte übrigens dies Blatt in Deutschland besondere Theilnahme erregen.
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 665. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/784&oldid=- (Version vom 9.9.2019)