sind jetzo nicht höflich. Denn weil Göthe zuweilen seine Mitwelt für eine Nachwelt ansieht, um deren künftige Unwissenheit sich ein Unsterblicher nicht zu bekümmern braucht, so wie Horaz sich nicht ad usum Delphini mit notis variorum[a 1] ans Licht stellte: so wollen ihn die übrigen Göthes (wir dürfen ihre Anzahl rühmen) darin nichts zuvorlassen, sondern tausend Dinge voraussetzen, wie z. B. Tieck[a 2] die nöthigsten Erklärungen in seinem altdeutschen Roman: Frauendienst. Ueberhaupt ist man jetzo grob gegen die halbe Welt, wenn anders die Lesewelt so groß ist; Verzeichnisse des Inhalts – (oft der Druckfehler) – Kapitel – erläuternde Noten – Anführungen nach Seitenzahlen – Registerfache ohnehin – auch Vorreden (z. B. diesem Buche) und Absätze (wie hier) fehlen neuerer
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ in etwa: ‚zum Gebrauch der lernenden Jugend‘ (aus: ‚zum Gebrauch des Dauphins‘, des Thronnachfolgers), also abgemildert, zensiert und mit ‚verschiedenen Anmerkungen‘ versehen.
- ↑ Ludwig Tieck (1773-1853), gab 1812 das Versgedicht Frauendienst, oder: Geschichte und Liebe des Ritters und Sängers Ulrich von Liechtenstein mit Kommentaren heraus.
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite XIX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.1_1819.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)