Wer nicht verlängern könnte, sollte nicht zu verkürzen wagen; kaum ein Göthe würde Schillern durch Nehmen zu geben suchen; hingegen die Verschnittenen der Kunst verschneiden keck die Künstler, und lassen unverschämt die Bühne zwischen Kanzel und Pranger des Genius wechseln. Wir gestehen, wären wir selber Trauer- oder Lustspielschreiber, ärger als jeden Nachdrucker würden wir theatralische Umdrucker und Sabbathschänder unserer heiligsten Sonntags- und Musenstunden verfolgen und beschimpfen, mit welchen letzten wir so schön und wohlthuend auf die Nachwelt in Parterre und Paradies einzugreifen rechnen gedurft.
Höflich wär’ es vom Herrn Verfasser gewesen, wenn er die Anspielungen auf Cervantes Erzählung, wenigstens nur mit Einer Note, hätte erklären wollen. Aber Verfasser
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite XVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.1_1819.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)