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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/274

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

sagte: „Siehe, alles was er hat, ist in deiner Hand; nur gegen ihn selbst strecke deine Hand nicht aus“; d. h., nur gegen den äußeren Besitz. Später aber sagt er, (auch) gegen den Leib (solle er die Hand ausstrecken): „Siehe, er ist in deiner Hand; nur seine Seele bewahre;“ d. h., nimm ihm nicht das Leben.

Man kann auch sagen, daß (jener Priester) auf die dritte Art, nämlich an den inneren Kräften der Seele und am Körper zugleich beunruhigt ward, wenn er sagte, wie es Job VII steht: „Wenn ich zum Herrn sage, mein Bett wird mich trösten, und ich werde erleichtert werden durch mein Lager, wenn ich mit mir rede, so erschreckst du mich durch Träume und durch Visionen, indem du mich mit Schauer schüttelst“, die nämlich der Dämon besorgt, nach Nicolaus de Lyra und Thomas. Du schreckst mich durch Träume, die nämlich dem Schlafenden erscheinen; und durch Visionen, die nämlich dem Wachenden, des Gebrauches der äußeren Sinne Entfremdeten, erscheinen. Es pflegen nämlich die durch die am Tage gebildeten Wahngestalten zum Erschrecken der Schlafenden zu dienen; und das geschah an jenem infolge der Schwachheit des Körpers. Daher sah Job, dem so aller Trost abgeschnitten war, kein anderes Mittel so vielen Bewegungen zu entgehen, als durch den Tod: „Indem du mich mit Schauern schüttelst,“ sagt er.

Daß auf diese Weisen auch die Hexen die Menschen durch die Dämonen schädigen können, bezweifelt niemand, wie es sich im folgenden zeigen wird: Wie sie durch Hagelschlag an den Glücksgütern und an dem Körper von Tieren und Menschen Verletzungen beibringen.

Und auch die dritte Art der Schädigung, die am Körper und an den inneren Kräften ohne Beraubung des Gebrauches der Vernunft geschieht, ergibt sich aus ihren Betätigungen, wenn sie, wie oben berührt worden ist, die Sinne der Männer so sehr zu unerlaubten Neigungen entflammen, daß sie notwendigerweise auch zur Nachtzeit zu ihren Liebchen über weite Länderstrecken zu eilen haben, wegen des Stachels allzu ungezügelter fleischlicher Liebe.

Es kann angeführt werden, was sich in Hessen, in der Stadt Marburg, mit einem Besessenen, auch einem Priester, zugetragen haben soll. Als der Dämon bei den Exorzismen gefragt wurde, seit wie langer Zeit er den Priester bewohnt hätte, soll er geantwortet haben: „Seit sieben Jahren,“ und als ihm der Exorzist entgegenhielt: „Wenn du ihn kaum drei Monate beunruhigt hast, wo warst du da in der übrigen Zeit?“ – antwortete er: „In seinem Körper verbarg ich mich.“ Und als jener forschte: „In welchem Teile des Körpers?“ antwortete er: „Meistens im Kopfe.“ Und von neuem befragt, wo er denn gewesen wäre,

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/274&oldid=- (Version vom 1.8.2018)