Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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Wenn es Jeremias XXII heißt: „Schreibet diesen Mann für einen Unfruchtbaren, dem es sein Lebtag nicht gelingt,“ so wird dies von den Entscheidungen des Willens verstanden, in denen der eine Mensch Glück hat, der andere nicht; was auch aus den Einflüssen der Himmelskörper geschehen kann. Zum Beispiel: Einer neigt infolge des Eindrucks der Himmelskörper zu gewissen nutzbringenden Entscheidungen, als Eintritt in eine Religion u. dergl.; und wenn sein Verstand vom Lichte des Engels erleuchtet wird, solches zu tun, und sein Wille infolge von göttlicher Einwirkung dahin neigt, solches zu erreichen, so heißt es von dem, er habe gutes Glück; oder auch, wenn jemand zu einer Kunst neigt oder einer nützlichen, praktischen Beschäftigung. Dagegen wird einer übel beglückt heißen, wenn aus höheren Ursachen seine Wahl zu Entgegengesetztem neigt.
Ueber diese Ansichten und viele andere spricht S. Thomas, Summa c. gentil. 3. und an vielen anderen Stellen, wie der Unterschied sei, wenn man sagte, einer sei wohl oder schlecht geboren, wohl oder schlecht beglückt, wohl oder schlecht bewacht: weil nach der vom Himmelskörper zurückgelassenen Disposition einer wohl oder schlecht geboren und so auch beglückt heißt; nachdem er aber vom Engel erleuchtet wird, heißt er wohl und nicht schlecht bewacht, falls er den Erleuchtungen folgt; aber nachdem er von Gott zu Gutem erleuchtet wird und dem nachjagt, heißt er wohl geleitet. Doch diese Entscheidungen haben hier keine Stelle, weil wir über sie selbst nicht so handeln, wie über die Bewahrung vor Behexungen. Da genügt es für jetzt, zu den Zeremonien der Hexen zu verschreiten, die sie üben, und zwar zuerst, auf welche Weisen sie Unschuldige zu ihrer Ruchlosigkeit verlocken.
Ueber die verschiedenen Weisen, wie die Dämonen durch die Hexen die Unschuldigen zur Vermehrung jener Ruchlosigkeit an sich ziehen und verlocken.
Kapitel 1.
Es sind aber vor allem drei Arten, auf welche die Dämonen durch die Hexen die Unschuldigen zu Falle bringen, und durch welche beständig jene Ruchlosigkeit vermehrt wird: Die erste ist, durch den Verdruß über lästige zeitliche Schädigungen; wie denn S. Gregorius sagt: „Der Teufel versucht häufig, daß endlich der Verdruß obsiege.“ Doch verstehe, innerhalb der
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/207&oldid=- (Version vom 1.8.2018)