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Seite:Hermann von Bezzel - Warum und wozu brauchen wir ein Ewiges Leben.pdf/23

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Kartons eines Cornelius für den Berliner Campo Santo unser Herz berührt.

 Zu diesen Darstellungen in Farbe und Bild kommen die herrlichen Lieder und Erkenntnisse der Kirche. So erschien i. J. 1599, mitten unter dem Grauen der Pest, der „Freudenspiegel des ewigen Leben“ v. Phil. Nikolai, ein Buch, das „mit Himmelsblumen durchrankt“ ist, und mitten in den Schrecken des 30jährigen Krieges hat J. Meyfart von den Freuden des himmlischen Jerusalem gesprochen: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt’ Gott, ich wär’ in dir.“ Wir hoffen, wir glauben, wir wissen ein ewiges Leben, da dieser Leib der verklärten Seele vollkommen ebenbürtig sein soll, ein Abbild davon, daß der weltliche Leib der verklärten Gemeinde der heiligen, vollendeten Kirche gehorsamer Träger und Teilhaber ist; da Himmel und Erde in Lobsagung sich einen für den, der ein Fürst des Lebens ist.

 Noch eine Frage: Du sprichst uns vom ewigen Leben, von der Verklärung alles Geschaffenen, von der Heimkehr aller Gläubigen, von der Vollendung aller Seligen; du redest von Herrlichkeit und Seligkeit; diese, sagst du, ist das Sein in Gott, jene, meinst du, ist das Gewordensein in Gott. Was aber redest du von den Anderen, von denen ohne Gott? Ach, das wissen wir und darauf stehen wir standhaft, daß der Gott, der ein Gott der Barmherzigkeit und Gnade ist,