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Seite:Hermann von Bezzel - Warum und wozu brauchen wir ein Ewiges Leben.pdf/22

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mit einem Frühling, den man hinieden ahnt und droben begrüßt, mit einem Mai der ewigen Erbarmung; nicht mit einer Dissonanz, einem schrillen, unerträglichen, unerquicklichen Ton soll das Weltenlied ausklingen, sondern mit der Kantate eines neuen Liedes, einer neuen Weise: Siehe, er ist es, Ehre sei ihm in Ewigkeit!

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 Mit einem Worte über dem Portale des schönen Gottesackers draußen in der Au haben wir begonnen, mit einem andern Wort kann ich schließen. Wenn man durch die Pforten geht, über denen die furchtbaren Worte im Stein stehen, kommt man in die so lichte, ebenso einfache, als leuchtende Aussegnungshalle mit den unvergeßlichen Bildern: Der Chor der Seligen wallt empor zum Herrn. – Und wie jene Worte aus Hebr. 9, so sind diese Hebr. 12 entnommen: „Ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, zu dem himmlischen Jerusalem und zu der Menge vieler tausend Engel; und zu der Gemeine der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten.“ Wie die Totentänze des Mittelalters den großen Ernst des Sterbens uns vorführen und die Totenbilder der Modernen die ganze, grause Wirklichkeit uns vorstellen, so haben diese lichten Bilder eines Signorelli und eines Fiesole, wie auch die mächtigen Zeichnungen und