die Schrift öffnet; teilt euren gefallenen Genossinnen draußen auf der Heerstraße mit, daß Er von Sünderinnen sich salben läßt; neigt und beugt euch zu euren armen Kindern in Lehre und Liebe, zeigt ihnen, daß ihnen das Herz und das Auge aufgeht, Jesum, ihren Freund! Wandert durch die Welt als sonnenfrohe Leute, die von der Sonne beglänzt, nach ihrem Lichte verlangen. Mit dem Heimweh wird die Heimat am Ende erlangt, der sie euch hier bereitet hat, wird sie euch dort nicht verweigern, und die Gnade geben, daß ihr eine Seele, irgend ein anderes getröstetes Leben mitbringt.
Dir aber, Gemeinde Jesu und seiner armen Kirche, überantworte und vertraue ich diese 35 Diakonissen als eine letzte Gabe einer ernsten Arbeit. Was ich an ihnen tun sollte, ist nicht geschehen. Ob geschehen ist, was ich an ihnen tun konnte, weiß mein Herr. Daß ich etwas Gutes an ihnen und an Dir tun wollte, das magst du glauben. Nimm diese 35 in Dein Gebet in Deine Fürsorge und Treue. Laßt euch auch dieses Stück Jerusalem am Herzen sein. Der Herr Jesus aber, der seines armen Wesens Schönheit vom Kreuze her uns gegönnt hat und die Armut seiner Schönheit uns gelassen hat, verleihe aus Gnaden, daß wir alle von der Wahrheit seiner Schöne in ihre vollkommene Wirklichkeit eintauchen. Meine Augen sollen sehen den König in seiner Schöne und wenn wir sie aufheben, sei niemand als Er allein. Amen.
Hermann von Bezzel: Einsegnungs-Unterricht 1909. , Neuendettelsau 1910, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Einsegnungs-Unterricht_1909.pdf/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)