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Seite:Heft30VereinGeschichteDresden1926.djvu/42

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Prinzen-Mitregenten und brachte den Antrag ein, den Dienst der Kommunalgarde durch gemeinschaftliche Dienstleistung mit dem Militär zu erleichtern. In seiner Antwort sprach der Prinz das bekannte Wort: „Vertrauen erregt wieder Vertrauen“, das von Mund zu Mund getragen allgemeine Begeisterung erweckte und geradezu zum Wahrzeichen der Bestrebungen jener Zeit geworden ist. Am 23. September mittags rückte denn auch das Leibregiment in die Stadt ein, jubelnd begrüßt von der in Doppelreihen vom Pirnaischen Tor bis nach Neustadt aufgestellten Kommunalgarde. Der Prinzregent hielt vorher mit dem Prinzen Johann auf dem Neumarkt eine Heerschau über die Kommunalgarde ab, wiederholte dabei in einer Ansprache jenes zündende Wort vom Vertrauen und zeigte die Ernennung seines Bruders, des Prinzen Johann, zum Oberkommandierenden sämtlicher Kommunalgarden des Landes an, was die beste Bürgschaft für die Fortdauer der Einrichtung war. Von da ab teilten sich Militär und Kommunalgarde friedlich und brüderlich in den Wach- und Patrouillendienst. Am 26. September hielt der neue Oberkommandierende im Ostragehege abermals eine Heerschau über die Bürgerwehrscharen ab. Den ersten Beweis, daß sie ihr Wort einzulösen und das in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen gewillt war, gab die Regierung schon Anfang Oktober durch Anordnung der Wahl von Kommunrepräsentanten; bei dem Dankfest, das mit deren feierlicher Einweisung am 31. Oktober verbunden war, bildeten Kommunal- und Nationalgarde Doppelreihen vom Rathaus bis zur Kreuzkirche.

Eine Probe auf ihre Zuverlässigkeit und Tüchtigkeit hatte die Kommunalgarde am 4. Oktober zu bestehen. Am Abend dieses Tages rotteten sich wieder Haufen Gesindels zusammen und suchten einen Aufruhr zu entfesseln; aber schnell war die Kommunalgarde durch Generalmarsch vollzählig versammelt und schaffte sofort Ordnung, indem sie die Menge, die sie mit Steinwürfen empfing, auseinanderjagte und dabei gegen zwanzig Unruhstifter in Haft brachte. Das in Neustadt bereitstehende Militär brauchte nicht einzugreifen. Am folgenden Tage sprach General von Gablenz in einer Bekanntmachung den kräftigen Schützern der Ordnung Dank und Anerkennung aus. Infolge dieses Vorfalls gab es wieder angestrengten Wachdienst für die Bürgerwehren: abends waren immer 40 Mann von jeder Kompanie