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Seite:Heft21VereinGeschichteDresden1909.djvu/58

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nahe, die Kapelle und den Weinberg als zum Teil zusammengehörig zu betrachten und in Verbindung zu bringen.

Eine Zeit lang mochte auch der Einsiedel auf der rechten Elbseite zwischen Dresden und Pieschen Zulauf haben[1]. Sonst befanden sich, wie rings um Dresden, so auch in der Kirchfahrt Kaditz mehrfach Kreuze, sogenannte Martern, nahe den Wegen; noch im 19. Jahrhundert hieß die Gegend am heutigen Heideweg zu Pieschen die Marter[2].

Als ein ehrwürdiger Zeuge der Vergangenheit ragt aus dem Mittelalter neben der Kirche noch die weitbekannte Linde zu Kaditz in die Gegenwart, ein Baum, der schon im 18. Jahrhundert „auf Befehl des Herzogs von Kurland geometrisch aufgenommen wurde[3].“ Dieser Baum übertrifft an Alter wohl die heutige Kirche auch in ihren ältesten Bestandteilen, er ist ein Zeuge des mittelalterlichen Dorfs und des wüsten Pfarrlehns, von welchem das Visitationsprotokoll spricht, gewesen. Andere mittelalterliche Reste, wie die eigentümliche weiße, an die Wachtschidschka des Gödaer Kirchspiels erinnernde Trauertracht der weiblichen Bevölkerung[4] sind im 19.Jahrhundert verschwunden.



  1. Richter, V. II, S. 262. 263.
  2. Eine Marter befand sich auch in Micktener Flur, am 11. Okt. 1680 ist des Hutmanns zu Übigau Tochter dort begraben worden.
  3. Saxonia“ 1839, 4. Band, S. 107.
  4. Stadtbibl. Bildersammlung D. III. 34b zeigt diese Tracht (Gottesacker zu Kötzschenbroda).