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Seite:Heft03VereinGeschichteDresden1880.pdf/19

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Nachsuchen des Altaristen vom Altar im Maternihospital, welches auf fürstlichen Befehl vom Rath wieder aufgebaut werden mußte[1], die diesem Altar zu verschiedenen Zeiten zugewiesenen Zinsen, und wird dabei auch erwähnt, daß Scheffer in Plauwen 2 und Romer ebenda 16 Groschen zu zahlen hatte. - Ein bemerkenswerthes Ereigniß ist aus dem Jahre 1445 anzuführen, die erste Weißritzflut, deren Chronisten[2] gedenken. Die Weißritz trat in dem genannten Jahre so aus ihren Ufern, daß sie die Ebene bis an den Hahneberg - hier zum ersten Male erwähnt - unter Wasser setzte und dabei jedenfalls auch in Plauen manchen Schaden anrichtete, obgleich darüber jeder Nachweis fehlt. Eigenthümlich ist es übrigens, daß sich bei Erwähnung der wiederholten und oft sehr bedeutenden Weißritzfluten bis in die neuere Zeit nur wenig Nachrichten darüber vorfinden, inwieweit das Wasser das Plauische Gebiet verwüstete, während die in Dresden und seinen Vorstädten verursachten Schäden in der Regel meist ausführlich angegeben sind.

Direct erwähnt wird Plauen wieder oder richtiger, der Pfarrer dieses Ortes, Nicolaus Waynstorff, in einem vom 27.Januar 1459 datirenden Schreiben[3] des Archidiakonus von Nisan, Johannes von Harra, in welchem Ersterer den Auftrag erhält, den neuen Pfarrer von Leubnitz, Heinrich von Lichtenfels, in der dortigen Kirche einzuweisen. Eine weitere Erwähnung des Dorfes Plauen findet sich bei dem Jahre 1465[4], in welchem am 25. März die beiden Fürstenbrüder Ernst und Albrecht einem gewissen Kotheritzsch für seine Lebenszeit das Fischwasser, die Weysteritz, verschrieben, „so am Dorfe Plawen anfängt und sich zu Potzappfel endigt". - Das nächste Jahr, also 1466, war für die Gemeinde Plauen insofern von großer Wichtigkeit, als der Patronatsherr derselben, der Rath zu Dresden, einen bedeutenden Renovationsbau der vermuthlich 1429 durch die Hussiten zerstörten Kirche vornehmen ließ, nach dessen Fertigstellung die Einweihung des Gotteshauses am 17. März 1467 durch den Meißnischen Bischof Dietrich IV. von Schönberg erfolgte[5]. - In einer Urkunde[6] vom 18. Februar 1473, durch welche der vorerwähnte Bischof die Verwendung gewisser, von der Fronleichnamsbrüderschaft der h. Kreuzkapelle erkauften Jahrzinsen zur Anstellung einer Procession mit[WS 1] des Herrn Leichnam für jeden Donnerstag genehmigt, wird auch erwähnt, daß gewisse Zinsen, nämlich ein Schock Groschen von einem Acker, Frundichin genannt, gelegen oberhalb des Hellegrundes, inmitten der Acker eines gewissen Budatzsch im Dorfe Plauwen und der Bürgerin Kunat in Dresden, dazu verwendet werden dürften.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage: wit
  1. Urkundenbuch, 5. Band S. 154.
  2. Weck, S. 527. Pötzsche, Chronol. Geschichte der großen Wasserfluthen des Elbstromes, S. 33. Lindau, 1. Band S. 270.
  3. H. St. A. Kramer'sche Extracte Altzelle Nr. 526.
  4. H. St. A. Kramer'sche Extracte W Nr. 691.
  5. Freyberg, Plauische Kirchengeschichte, S. 26.
  6. Urkundenbuch, 5. Band S. 263.