preußischer und russischer Truppen brachten auch für Plauen wieder mancherlei Beschwerden, denn es lagen hier in Quartier
vom | 27.-28. | Febr. | preußische Husaren | 1 | Offiz., | 57 | Mann, | 58 | Pferde. |
vom | 3.-5. | April | preußische Infanterie | 6 | „ | 65 | „ | 4 | „ |
vom | 17.-19. | April | 5. Escad. des schles. Hus.-Regts. | 20 | „ | 75 | „ | 80 | „ |
vom | 25.-27. | April | 3. schles. Landw. Cav.-Regiment | 1 | „ | 72 | „ | 80 | „ |
vom | 20.-22. | Mai | russische, finnländische Dragoner | 2 | „ | 67 | „ | 72 | „ |
vom | 25.-37. | Mai | 1 Abth. des russ. Magazinparks | 1 | „ | 96 | „ | 8 | „ |
im Dorfe, die übrigen beim Park[1].
Zu den durch solch' unerwünschten Besuch hervorgerufenen Sorgen kamen noch andere schlimme Ereignisse. Am 10. Mai 1815 brach in der Nacht ½ 2 Uhr bei der Wittwe Starke (jetzt zum Westendgute gehörig) auf unermittelte Weise, wahrscheinlich aber durch Unvorsichtigkeit Feuer aus, das äußerst schnell um sich griff. Der Bauer Fiedler entdeckte es zuerst, machte auch sogleich im Dorfe Lärm; aber ehe helfende Hände herbeieilen konnten, stand das ganze, größtentheils aus Holz gebaute Wohnhaus in Flammen, so daß man daraus auch gar nichts zu retten vermochte. Die Besitzerin Starke erwachte erst, als das Dach bereits brannte; indem sie sich retten wollte, stürzte sie in glühenden Schutt, wodurch sie sich Füße, Hände und Gesicht dermaßen verbrannte, daß sie längere Zeit zu Bett liegen mußte. Das Feuer sprang in furchtbarer Schnelligkeit von seinem ursprünglichen Herde auf das anstoßende Dittrich'sche (jetzt Westendgut), wie auf das gegenüberliegende Heeger'sche (jetzt Wittwe Kirchner gehörige) Besitzthum über, und brannten im Ganzen nieder Wohnhaus mit Stall, Scheune und Holzschuppen der Wittwe Starke, Wohnhaus, ein Seitengebäude und Holzschuppen von Dittrich's Zweihufengut, Wohnhaus mit Stall von Heegers Gut - die schon brennende Scheune wurde wieder gelöscht - sowie schließlich das Wohnhaus des Häuslers Weger. Bei der damaligen leichteren Bauart der Gebäude erscheint ein solches Umsichgreifen des Feuers auch dann erklärlich, wenn man erfährt, daß verhältnißmäßig bald nach Ausbruch des Brandes die Raths- und die Gerberspritze aus Dresden, sowie die Spritzen von Döltzschen, Löbtau, Naußlitz und Roßthal auf dem Platze erschienen. Man mußte sich bemühen, die noch weitere Ausbreitung des verderblichen Elementes zu verhüten, was auch gelang, doch glühte noch am Abend auf der
Adolf Hantzsch: Geschichte des Dorfes Plauen bei Dresden. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1880, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft03VereinGeschichteDresden1880.pdf/129&oldid=- (Version vom 7.9.2022)
- ↑ Ger. A. Rep. 2, Actenstück Kriegssachen Nr. 23, Bl. 132.