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Seite:Heft01VereinGeschichteDresden1872.djvu/42

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October.

Verdienstordens, ein Mann, der nach verdienstvollem Wirken für König und Vaterland seine späteren Lebensjahre der unermüdlichsten und treuesten Fürsorge für Arme und Hilfsbedürftige gewidmet und damit in den Annalen unserer Stadt sich ein unvergängliches Andenken gestiftet hat. Eine besonders umfängliche und segensreiche Thätigkeit übte er namentlich seit 1828 im „Verein für Rath und That“, dessen Vorstand er seit 1861 war, und im Augenkrankenheilvereine, sowie er denn sein lebhaftes Interesse für diese und andere ihm lieb gewordene Wohltätigkeitsanstalten unserer Stadt noch im Tode durch entsprechende Vermächtnisse bethätigt hat. Er war den 23. September 1786 zu Dresden geboren, ein Sohn des 1804 daselbst verstorbenen Generalmajors Friedrich Ludwig Aster, trat 1800 in die Bauacademie und 1805 als Cadet zum Militär; 1806 rettete er bei Jena die Fahne seines Regimentes und nahm an den Feldzügen der folgenden Jahre Theil; 1830 ward er in das Kriegsministerium versetzt, lehnte jedoch 1848 das Portefeuille desselben ab und nahm 1849 seine Entlassung.

18.  Vormittag 8 Uhr fand in der Taubstummen-Anstalt eine Festfeier zur Erinnerung an den Wohlthäter der Anstalt, den am 28. Januar 1838 verstorbenen russischen Major Alexius Adamowitzsch von Olsufieff (welcher dieser Anstalt zugleich mit dem Blinden-Institute eine Stiftung von je 17,663 Thalern vermacht hatte) und an den Begründer der ersten deutschen Taubstummenanstalten, den vor 100 Jahren aus Eppendorf bei Hamburg nach Sachsen (Leipzig) berufenen Samuel Heinicke statt, wozu sich außer den gegenwärtigen Zöglingen auch noch eine Anzahl früherer Zöglinge, die Lehrer und Freunde der Anstalt in dem Saale derselben versammelt hatten. Der Director Jenke hielt eine Ansprache, deren langsam gesprochene, mit entsprechenden Gesten begleiteten Worte die aufmerksamen Zöglinge dem verehrten Lehrer vom Munde lasen, und in welcher er einen kurzen Abriß der Geschichte der Taubstummenerziehung gab, die Vortheile der deutschen Methode gegen die nur auf Finger- und Schriftsprache angewiesene französische hervorhob, indem erstere es den Zöglingen möglich mache, articulirte Töne von sich zu geben, mithin zu sprechen und zugleich mit den Augen zu hören, und schließlich auf die besonders glückliche Lage der Taubstummen in Sachsen hinwies, wo es bald keinen ungebildeten Taubstummen