Es werden auch vil haiden verchert in cristelichen glauben, davon das sie die wort vernemen und versten, was die priester singen und lesen.
Und dornach zog des chönigs sun, der genant was Tzeggra, als oben von im geschrieben stet in die grossenn Thartharia und cham zu dem herren der genandt was Edigi und der hett im verschriben und potschafft gethann, und das er chäm, so wolt er im das chönigreich einantworten. Und do des chönigs sun genant Tzeggra zu dem Edigi cham, do lag der Edigi die weyl ze feld und hett sich besamelt und wolt zichen in ein lant, das ist genant Wissibur. Es ist auch zu mercken, das in der grossen Thartarei gewonheit ist, das der chönig in der grossen Thartarei ein obman hatt ob im und der hatt gewalt zer welen ein chönig und abzesetzen und hatt auch gewalt über die landßherren; und der obgenant Edigi der was obman in der zeitt in der Thartarei. Es ist auch zu mercken, das der chönig und der obman in der Thartarei und die landßherren umbzihen mitt weyb und mitt chind und mitt vich wintter und summer und allwegen ze velt ligen; und woe der chönig leyt, da müssen pei im ligen hundert thausent [man und sein] hütten.
Nun heb ichs wider an: Unnd als der Zeggra zu dem Edigi cham, darnach zoch er mitt im in das obgenant landt Wissibur und zugen zwei monadt, ee das sie chamen in das landt. Und in dem land ist ein perg der ist genant Arbuss[1] unnd ist zwounddreyssigk tagweid lanck; es mayn auch die leutt, die da selben sitzen, das an dem endt des pergs da gett ein wüsten an und die selbig wüst sei am end des ertrichs; es mag auch nymandt durch die wüsten chomen, noch wanung dorinn haben von gewürm und thyer wegen. Und in dem obgenanten perg, do sein wild leut, die chain wanung haben pei andern menschen und sie sein über rauch an dem leyb, außgenummen an den henden und unter dem antlütz und lauffen als andere thier in dem perg und essen auch laub und graß und was sie anchomen. Und der herre des obgenanten lands schenckt dem Edigi ein man und ein weyb der wilden leutt, die hett man in dem perg gefangen, und dreu wilde roß damitt, die man auch gefangen hett in dem perg, und die roß sein in der größ
- ↑ In den bisher erschienenen ausgaben fehlt dieser name; Hammer riet auf den Altai, Howorth (s. 271) auf den Ural.
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/045&oldid=- (Version vom 1.8.2018)