do der Themurlin vernam, das man im das gut hin hett gefürt, da schickt er groß volck hin, das sie das obgenandt landt gewünnen und im die zwen herren gefangen prächten, die im das gut hetten genommen. Und do das volgk an das landt cham, do mochten sie dem land nichts angewinnen, wann es groß weld umb sich hett und sie schickten umb mer volgks zu dem Themurlin; unnd do schickt er in LXX thausent man, das sie das holtz abschlügen und ein weg machten und das landt gewünnen. Und do das volck cham, do schlugen sie auff zehen meyl ab, noch mochten sie dem land nichts angewinnen und do schickten sie wider zu dem Themurlin und enpoten ihm, das sie dem land nichts an möchten gewinnen; und do hyeß er sie wider umbcheren; und also zugen sie wider haimwärtz.
[N]ach dem, als oben geschriben stet, do zoch er in ein chönigreich, das genandt ist Hyspahan, und schlug sich für die hauptstadt, die auch genant ist Hispahan und pegeret an sie, daß sie sich ergaben. Und also ergaben sie sich und zugen im herauß entgegen mitt weyb und mitt chinden; und do nam er sie gnediglich auff. Da nam er VI thausent man seines volcks und besetzat die stadt damitt und den herren der stadt nam er zu im und der was genant Schachisster und zoch dornach auß dem land. Und do die stadt höret, das der Themurlin auß dem land was zugen, do spertten die burger die stat zu und schlugen die VI thausent mann zu tod, die der Themurlin hinein hett gesetzt. Und do das der Themurlin hört, do cherett er sich wider umb und zoch für die stat und lag XV tag vor der stat, das[2] er sie nit gewinnen mocht; und dornach
- ↑ Schah Schedscha, der beherrscher von Irak Adschemi und Farsistan huldigte Timur 1386, starb aber in demselben jahre; da sein sohn und nachfolger Zin ul Abedin (Seinol-Aabidin) sich weigerte, an der pforte Timurs zu erscheinen, zog dieser abermals nach Persien und besetzte Ispahan ohne schwertstreich. Als aber der schmied Ali Kutschapa einen aufstand erregte und die schwache mongolische besatzung großenteils niedergemacht wurde, nahm Timur blutige rache an der stadt und ließ aus den köpfen der erschlagenen einwohner, nach orientalischem gebrauch, schädelpyramiden errichten. (Hammer s. 220). Der schah unterwarf sich Timur und endete seine tage in Samarkand (Weil V, s. 40).
- ↑ weil.
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/036&oldid=- (Version vom 1.8.2018)