Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges | |
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hätte man uns nach den Rechten richten sollen, um Euch in diesem Falle Genüge zu leisten, bieten wir Euch an, uns einer gerichtlichen Entscheidung zu unterziehen. Solltet Ihr wider unser Hoffen und Erwarten unser Anerbieten nicht annehmen, sondern uns und unser Land mit Gewalt zu unterjochen suchen, unsere Weiber und Kinder, Witwen und Waisen dem Untergange und Verderben preisgeben und Eure Hände mit unschuldigem Blut beflecken wollen, so stellen wir dem allerhöchsten Gott im Himmel unsere Sache anheim. Ihn werden wir im heißen Gebet Tag und Nacht anflehen, daß er uns, unser heiliges Recht und seinen gesegneten Frieden schenken möge, daß er Eure und unser aller Herzen in seine Gewalt nehmen und Euch mit seinem göttlichen Wesen erleuchten möge, von Eurem unseligen Vorhaben abzulassen und Eure Seelen von der schweren Schuld des Blutvergießens zu befreien. Eingedenk der verhängnisvollen Fahrten in unser Land, bitten wir im Namen unserer beiderseitigen Gattinnen und Kinder um Ruhe und Frieden. Solches wollen wir Euch in aller Ehrfurcht anempfohlen haben. In höchster Verehrung des Königs und der Herzöge die 48 Landesverweser und alle Einwohner Dithmarschens.
Am 19. Juni standen die ganze Reiterei und 30 000 Mann Fußvolk 9 Uhr vormittags bei Oelixdorf in der Nähe von Itzehoe an der Stör vereinigt. Der König und die Herzöge waren selbst zugegen. Man beriet noch über die Ordnung des Heeres und ließ dann ausrücken. Den Vortrab bildete ein Ausschuß aus den verschiedenen Truppengattungen, durch das Los bestimmt. Ihm folgte eine Reiterabteilung unter Moritz Rantzau. Dann kam die von Schonwesius und Reimarus von Valde befehligte leichte Artillerie. In der Mitte folgten die Leibwachen des Königs und der Herzöge nebst der auserlesenen Schar, die Waltherthumbius befehligte. Den Nachtrab bildeten 10 000 Mann unter Blankenburg und Theoderich von Halle. So rückte im stattlichen Zuge das Heer vor und schlug am Abend desselbigen Tages bei Albersdorf an der Grenze Dithmarschens sein Lager auf. Das ganze Heer war 39 000 Mann stark, wovon 4000 auf die Reiterei und 35 000 auf das Fußvolk kamen.
Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/067&oldid=- (Version vom 17.4.2023)