Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges | |
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und reich an Tugenden und vortrefflichen Eigenschaften gewesen waren. Aber Gott, der allmächtige Rächer allen Frevels, rächte auch diese unwürdige Niederlage 59 Jahre später durch die Nachkommen der Gefallenen. Um diese Zeit wurden die Dithmarscher nicht weit von der Stelle, wo sie unseren Vorfahren jene empfindliche Niederlage beibrachten, überwunden, verloren ihre Freiheit, durch deren Behauptung sie den Zorn der Götter und Menschen hervorgerufen hatten und mußten das Joch einer rechtmäßigen, aber milden Herrschaft auf sich nehmen. Wenn ich vor der Beschreibung dieses Krieges ein Bild gab von den ältesten Sitten und Einrichtungen der Dithmarscher und von den voraufgegangenen Kämpfen für ihre Freiheit, so geschah es, um klarzulegen, welch’ ein unversöhnlicher und roher Geist diesem Bauernvolke innewohnte und welche Umstände Grund zu diesem letzten Kriege gaben. Ein billiger Leser wird mir verzeihen, wenn ich mehr Umschweife machte, als vielleicht für die Sache nötig war.
Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/046&oldid=- (Version vom 17.4.2023)