wo sie der seligen Frau Gräfin bis zu ihrem Heimgang anno 1756 mit einer recht kindlichen Liebe u. Anhänglichkeit diente. Nach der Zeit gedachte der selige Ordinarius sie im Dienste des Heilandes unter ihrer Nation in Liefland zu brauchen; sie hatte aber keine Freudigkeit, u. hielt sich selbst nicht tüchtig genug dazu, blieb also im Dienst der ihr so werth geschäzten Familie bis anno 1773, da sie in ihr Chorhaus einzog, u. 1775 die Aufsicht bey der Wäscherey übernahm, welches Amt sie über 12 Jahre mit einer Angelegenheit u. Sorgfalt bedient hat, die wenig ihres gleichen haben wird. Sie sahe ihr Geschäfte an als ein Werk, das sie für ihren lieben Herrn that, u. es lag ihr alles daran, Seines Wohlgefallens u. der Zufriedenheit ihrer Schwestern dabey versichert zu seyn. Da sie in ihrer Arbeit überaus geschickt u. verständig war, so nahm sie auch ihren untergebenen Schwestern alles recht genau, belehrte sie
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/329&oldid=- (Version vom 20.2.2025)